Was darf Satire? – Alles. Außer im Heinkel-Club

Was darf Satire? – Alles. Außer im Heinkel-Club. Liebe Heinkel-Freunde und Freunde des gesunden Menschenverstands, „Was darf Satire?“ fragte einst Kurt Tucholsky.„Alles – bloß nicht langweilen“, ergänzte Christoph Sieber.Und ich ergänze: Alles – außer im Heinkel-Club. Denn hier scheint Satire vor allem eines zu dürfen: nicht stattfinden.Erst recht nicht, wenn sie es wagt, Humor mit…


Was darf Satire? – Alles. Außer im Heinkel-Club.

Liebe Heinkel-Freunde und Freunde des gesunden Menschenverstands,

„Was darf Satire?“ fragte einst Kurt Tucholsky.
„Alles – bloß nicht langweilen“, ergänzte Christoph Sieber.
Und ich ergänze: Alles – außer im Heinkel-Club.

Denn hier scheint Satire vor allem eines zu dürfen: nicht stattfinden.
Erst recht nicht, wenn sie es wagt, Humor mit kritischen Fragen zu verbinden. Und ganz besonders nicht, wenn sie unbequeme Wahrheiten ans Licht bringt – oder gar den Vorsitzenden in seinem moralischen Alleinvertretungsanspruch stört.

Ja, ich gebe es zu: Ich bin unbequem.
Ich stelle Fragen, wo andere nicken. Ich nutze Ironie statt Floskeln. Und ich hatte die Frechheit, Einblick in den Finanzbericht und Wirtschaftsplan des Vereins zu verlangen – also in Informationen, die für jedes aktive Mitglied selbstverständlich zugänglich sein sollten.

Und siehe da: Kaum war mein Antrag gestellt, folgte prompt das Ausschlussverfahren.
Zufall? Natürlich.
So ein Zufall, dass Satiriker fast neidisch werden.

Und jetzt, genau in diesem Moment, wird über meinen Ausschluss beraten.
Nicht, weil ich gegen Vereinsregeln verstoßen hätte.
Nicht, weil ich jemanden beleidigt hätte.
Sondern offenbar, weil ich mich erlaube, selbst zu denken und dies auch noch öffentlich zu tun.

Es wäre beinahe lustig – wenn es nicht so traurig wäre.

Denn man muss kein Verschwörungstheoretiker sein, um zu erkennen: Der Vorsitzende, der schon seit geraumer Zeit gegen mich agiert, ist kein unbeteiligter Beobachter dieser Entwicklung. Seine Missbilligung war nie ein Geheimnis – ihre Gründe hingegen bis heute nicht nachvollziehbar.

Aber gut – ich nehme es sportlich.
Wenn man sich an einem Verein stört, der offen sein sollte,
wenn kritisches Denken stört,
wenn Fragen als Störung empfunden werden,
dann liegt das Problem selten beim Fragenden.

Und damit komme ich zu euch – den Mitgliedern, die noch zuhören, mitdenken und mitentscheiden.

Denn: Sollte der Verwaltungsrat tatsächlich meinen Ausschluss beschließen, werde ich Einspruch einlegen – und die Mitgliederversammlung anrufen.

Und dann, liebe Freunde, kommt ihr ins Spiel.

Nicht um mich persönlich zu retten – sondern um ein Zeichen zu setzen:
Dass ein Verein nur dann lebendig bleibt, wenn er Diskussion zulässt.
Dass Kritik keine Bedrohung ist, sondern ein Zeichen von Interesse.
Und dass Humor kein Makel, sondern ein Motor sein kann.

In diesem Sinne:
Nur weil etwas glänzt, heißt das nicht, dass es gut geführt ist.

Euer
Jürgen Knees
(Mitglied seit den1980er Jahren )


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